Sanierung Theater Augsburg
Die Theatersanierung steht zur Zeit im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Deshalb hier einige Fakten. Zusammengestellt von den GRÜNEN Stadträtinnen Verena von Mutius und Eva Leipprand.
Zunächst ein Bericht, der dem Werkausschuss Theater am 07.02.2006 schriftlich gegeben wurde. Daraus geht hervor, dass das Kulturreferat bereits 2005 die erforderlichen Maßnahmen für die Sanierung eingeleitet hat.
Eva LeipprandBericht (Auszug)
Seit den achtziger Jahren gibt es eine Diskussion um die Erneuerung des Theaters Augsburg. Von Prof. Zotzmann wurde das Gutachten erstellt „Stadttheater Augsburg: Gutachten zur Sanierung und Erweiterung." (01.12.1980). Das Gutachten sah die Sanierung des Hauses und den Abbruch und Neubau des Verwaltungsgebäudes vor sowie den Anbau einer Seitenbühne nach Westen und als letzten Bauabschnitt den Neubau eines Schauspielhauses.
In der Folge wurde in einem ersten Schritt die Untermaschinerie mit großem Aufwand saniert - Kosten: rund 40 Mio DM, Fertigstellung Ende 1991. Zugleich wurden auch im Haus kleinere Sanierungsarbeiten durchgeführt. Der Freistaat unterstützte die Maßnahmen mit einem Zuschuss von 50%.
Mit Beschluss vom 01.12.1992 wurde die weitere Theatersanierung geplant und Mittel für das Investitionsprogramm für die Jahre 1994 - 1998 angemeldet (Obermaschinerie, Magazingebäude, Fassade). Die vorgesehenen Maßnahmen wurden allerdings zurückgestellt. Damit fiel die Stadt Augsburg aus dem Theatersanierungsprogramm des Freistaats Bayern heraus.
Mit Beschluss vom 15.03.2001 wurde die Fassadensanierung in zwei Bauabschnitten beschlossen. Der 1. Bauabschnitt wurde 2002 fertiggestellt. Kosten: Rd. 400 000 Euro (verteilt auf die Jahre 2000 bis 2002). Der zweite Bauabschnitt wurde zwar in die Finanzplanung 2002-2006 aufgenommen, aber verschoben. Von den Anregungen des Gutachtens von Prof. Zotzmann wurde der Teilbereich „Neubau eines Schauspielhauses" von der Theaterleitung vorangetrieben. Anlass war der Verkauf der Komödie.
In den letzten Jahren war im Jahresabschlussbericht regelmäßig ein Hinweis auf vorhandene Baumängel aufgeführt. Die Theaterleitung hat den Ausschuss auch darauf hingewiesen, dass aufgrund der schwierigen Finanzlage des Theaters in den Wirtschaftsplänen der laufende Bauunterhalt bis zu 50 % gekürzt wurde.
2
005 hat die SPD-Stadtratsfraktion in einem Antrag eine umfassende Darstellung der Maßnahmen und Kosten einer Sanierung des Großen Hauses verlangt. Im Jahresabsschlußbericht 2004/2005, der erstmals vom Kaufmännischen Direktor Herrn Rohr mit unterschrieben wurde, wurde das Ausmaß der erforderlichen Arbeiten dann deutlicher beschrieben. Das Kulturreferat hat daraufhin die Bauverwaltung gebeten, die Kosten für eine Generalsanierung zu ermitteln. Diese wurden auf eine Höhe von insgesamt ca. 16 Mio € geschätzt und dem Kulturausschuss am 10.05.2006 vorgestellt. Die Dringlichkeit wurde vom Finanzausschuss anerkannt. Als erster Schritt wurde der 2. Bauabschnitt der Fassadensanierung in einer Gesamthöhe von 4.312.000 € in den Haushalt aufgenommen und folgendermaßen auf die kommenden Jahre verteilt:
2007: 1.600.000 Euro
2008 2.000.000 Euro
2009 712.000 Euro
Die Steuerung der Untermaschinerie wurde im Jahr 2006 erneuert, um den ungestörten Spielbetrieb gewährleisten zu können. (Kosten ca. 1 Mio €).
Außerdem wurde 2003 der Viadukt am Roten Tor saniert. Der Anteil der Stadt betrug 142 000 Euro
Für Planung und Wettbewerb für den Bau eines Neuen Schauspielhauses hat die Stadt insgesamt rd. 200 000 € ausgegeben.
Soweit der Bericht. Noch einige Bemerkungen zur Komödie:
Die Komödie wurde von der Hasenbräu AG (Pensionsfonds) an einen privaten Investor verkauft. Es liegt an ihm, ob und wann das Gignouxhaus saniert wird.
Die Stadt bzw. der Eigenbetrieb Theater zahlt rd. 50 000€ Miete im Jahre für den Theaterbereich. Bisher hat jeder Kaufinteressent diesen Betrag als wesentlichen Posten in seinem Finanzierungsplan gesehen. Würde sich die Stadt als Mieterin aus dem Gignouxhaus zurückziehen, würde dies die Aussichten auf eine Sanierung dieses Kleinods verschlechtern.
Verena von Mutius, Eva Leipprand