Am Rande einer Biberexkursion in Haunstetten am 10. Juli 2009 zeigten sich VertreterInnen der Grünen Stadtratsfraktion erfreut darüber, dass die Anzahl der Biberreviere in der Stadt Augsburg seit 2006 von 15 auf 21 angestiegen ist. Die Grüne Stadträtin Martina Wild: „Die Biber sind wertvoll für den Artenschutz, weil durch die Biberreviere zusätzliche Lebensräume für andere Tierarten und für Pflanzen geschaffen werden."
Um über den Biber zu informieren hat der Landschaftspflegeverband einen Biberlehrpfad mit Informationstafeln errichtet. Im Wald am Bach „Neuer Graben" bei Siebenbrunn kann ein Biberrevier mit Burg und Staudamm auf einem Holzbohlenpfad umrundet werden. Dabei können Interessierte beobachten, welchen Lebensraum der Biber erschließt. „Der Biber hat den Bach aufgestaut und den Wald ausgelichtet. Dadurch ist ein Biotop mit Amphibien, Schlangen, Libellen, Fischen, Käfern und dem Eisvogel entstanden.", erläutert Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands.
Biberreviere können aber auch Probleme für AnwohnerInnen mit sich bringen. So auch der Haunstetter Biber, der den Ölbach aufstaut. Die Folge war zum einen, dass weniger Wasser zu einem flussabwärts gelegenen Schilf-Biotop gelangte. Zum anderen befürchteten Anwohner einen erhöhten Wasserstand und damit nasse Keller wie auch Schäden in ihren Gärten durch angenagte Bäume und Pflanzen. In solchen schwierigen Konstellationen suchen Biberbeauftragte Lösungen muss. Richard Weiß, Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde und Biber-beauftragter der Stadt Augsburg erläuterte beim Ortstermin der grünen Stadtratsfraktion: „Wir haben zwei Rohre in einen Seitendamm gelegt, damit wieder mehr Wasser zum Schilfbiotop gelangt. Der Hauptdamm wird selbstverständlich geschützt." Selbstverständlich beobachtet die Untere Naturschutzbehörde kontinuierlich die Entwicklung des Biberreviers am Ölbach. „Die jetzige Lösung am Ölbach ist aus unserer Sicht in Ordnung. Sie ist ein Kompromiss, der den Biber und das Biberrevier insgesamt ausreichend schützt, zugleich aber Befürchtungen der Anwohner ernst nimmt und diesen entgegenkommt", so Martina Wild und Reiner Erben, grüne Stadträte.
Verantwortlich: Reiner Erben, Martina Wild
