Die Grüne Stadtratsfraktion lehnt die erneut aus der Schublade gezogenen Pläne eines Baugebiets „Zum Fuggerschloss“ am Ortsrand von Bergheim entschieden ab.
Martina Wild, Fraktionsvorsitzende: „Die Bergheimerinnen und Bergheimer haben gemeinsam mit der Verwaltung ein Ortsentwicklungskonzept erarbeitet. Darin wird diese Fläche zurecht als ungeeignet für Wohnbebauung qualifiziert. Denn sie ist die letzte Pufferfläche zwischen der heutigen Bebauung und dem Landschaftsschutzgebiet, liegt innerhalb des Naturparks Westliche Wälder und hat nach Ansicht aller Experten einen hohen ökologischen und landschaftlichen Wert. Die wenigen Einfamilienhäuser, die darauf entstehen könnten, können diesen Eingriff in Natur und Landschaft auf keinen Fall rechtfertigen. Wenn einige Stadträte nun versuchen, dieses Baugebiet gegen die ansässigen Bürgerinnen und Bürger, gegen die Natur- und Umweltschutzverbände, gegen den Naturschutzbeirat und gegen uns GRÜNE mit Gewalt durchzudrücken, dann müssen sie mit erheblichem Widerstand rechnen.”
Auch die Planung für ein „urbanes Dorf“ südlich des heutigen Radegundis verurteilt die Grüne Fraktion scharf.
Cemal Bozoğlu, stellv. Fraktionsvorsitzender: „Hier wird mit blumigen Worten und schönen Piktogrammen Greenwashing betrieben und versucht den Eindruck von Nachhaltigkeit und Naturschutz zu vermitteln, um uns und die Bürgerinnen und Bürger milde zu stimmen. In Wahrheit wäre dieses Baugebiet ein unglaublicher Naturfrevel, denn hier soll sogar innerhalb des Landschaftsschutzgebietes gebaut werden. Auf der Straßenseite zum Naturpark sind noch dazu mehrgeschossige Gebäude geplant, die den Blick auf den Naturpark auf Dauer verstellen und das Landschaftsbild verschandeln würden. In Zeiten von hohem Wohnungsdruck und gleichzeitig dem Anspruch flächensparend zu bauen, sind diese Planungen im Außenbereich ein absoluter Witz. Hier würde für nur wenige Menschen Wohnraum auf einer riesigen und ökologisch höchst wertvollen Fläche entstehen. Das widerspricht so ziemlich allen Grundsätzen heutiger Stadtplanung und löst nicht im Geringsten unser Wohnungsproblem. Auch bei diesem Baugebiet müssen die Befürworter unsererseits mit erheblichem Widerstand rechnen. Falls die Pläne für die beiden Bebauungen am Fuggerschloss und bei Radegundis nicht endlich endgültig verworfen werden, sind wir bereit entsprechende Bürgerbegehren zu unterstützen.“