Den gestern präsentierten zweiten Augsburger Bildungsberichts hält die Grüne Stadträtin Martina Wild für eine gute Basis für die Weiterentwicklung der kommunalen Bildungslandschaft Augsburg: „Mit dem Bericht haben wir jetzt zahlreiche Daten und Analysen zu Bildungschancen und Bildungsteilhabe in der Stadt und in den einzelnen Sozialräumen und Schulsprengeln und diverse sinnvolle Empfehlungen, wo konkreter Handlungsbedarf ist und wie Verbesserungen umgesetzt werden könnten. Den Autor/-innen des Berichts gebührt Anerkennung.“
Ein weiteres positives Element ist die Schaffung einer neuen Struktur für das Augsburger Bildungsmanagement in Form einer Steuerungsgruppe unter Federführung der Universität Augsburg und eines Forums Bildungsregion mit Rückkoppelung in Stadtteilarbeitskreise, um die weitere Entwicklung der kommunalen Bildungslandschaft Augsburg zu begleiten. Martina Wild: „Wir freuen uns, dass unsere Anregung auf Einrichtung eines Bildungsbeirates und einer Bildungskonferenz (wie bei den Kommunen von „Lernen vor Ort“) nun umgesetzt wird. Es ist sinnvoll, dass die verschiedenen Akteure im Bildungssektor an einen Tisch kommen, gemeinsam grundlegende bildungspolitische Strategiefragen diskutieren und die Politik beraten.“
Der rote Faden, der sich durch den Bericht zieht, ist die deutlich benannte Tatsache, dass Bildungschancen ungleich verteilt sind und vom sozio-ökonomischen Status der Familie abhängen. Martina Wild: „Es ist sehr auffällig, dass Kinder aus bestimmten Stadtteilen und sozialen Milieus nach wie vor schlechtere Bildungschancen haben. Wir müssen deshalb die Anstrengungen in diesen Sozialräumen erhöhen und dort zusätzliche Mittel bereitstellen, um die faktische Bildungssegregation zu bekämpfen. Mit der stadtteilbezogenen Darstellung bekommen wir dafür eine gute Grundlage. Eine belastungsorientierte Budgetierung und die Einrichtung von Bildungslokalen könnte uns in der Umsetzung helfen.“
Eine wichtige grundlegende Änderung des bisherigen Verständnisses bringt der Begriff der Regionalen Bildungslandschaften. Martina Wild: „Alle Bildungsakteure müssen sich als Teil eines Gesamten begreifen. Nur wenn schulische und außerschulische Bildungsorte gut ineinander greifen, finden Kinder und Jugendliche optimale Möglichkeiten vor.“
Mit der Vorlage des Bildungsberichts fängt die Arbeit aber erst an. Martina Wild: „Wir müssen daraus jetzt mittelfristige Strategien entwickeln auf deren Basis wir die Bildungspolitik der nächsten Jahre Stück für Stück weiterentwickeln. Der beste Bericht nützt nichts, wenn die Folgerungen nicht umgesetzt werden.“
Verantwortlich: Martina Wild