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Im Rahmen einer Pressekonferenz zeigte sich der Vorstand der Grünen Fraktion erfreut darüber, dass am Wochenende das Curt-Frenzel-Stadion den Betrieb aufnehmen kann. Reiner Erben: „Alle Fraktionen wollten die Sanierung und Einhausung des CFS, damit der Eissport in Augsburg gute Bedingungen vorfindet. Allerdings wurde der Umbau durch Umplanungen und durch Änderungen des Projektzieles am Stadtrat vorbei stark verteuert. Dafür hat noch immer niemand die Verantwortung übernommen. Wir fordern darüber hinaus für zukünftige Projekte weitreichende Konsequenzen. Hier ist Oberbürgermeister Kurt Gribl gefragt, der bisher in Sachen Frenzel-Stadion nicht vollständig aufgeklärt, sondern immer wieder versucht hat, die Dinge nach seiner Interpretation zu deuten und nur auf unseren Druck hin scheibchenweise informiert hat.“
Nicht nachvollziehbar ist die Darstellung des Oberbürgermeisters, er wäre durch die Berichterstattung in den Medien gezwungen worden, die Beauftragung der Architekten sofort „zu heilen“. Reiner Erben: „Wir wissen, dass OB Gribl die erste Fassung des Berichts vor Mai diesen Jahres hatte. Schon da hätte ihm klar sein müssen, dass Gefahr im Verzug ist. Deshalb ist die Darstellung falsch, er sei aufgrund der medialen Berichterstattung unter Zugzwang geraten.“
Die Fraktion sieht nach wie vor viele Fragen offen. Eva Leipprand: „Von unserem Prüf-Antrag aus dem Jahr 2011, der einstimmig im Stadtrat verabschiedet worden ist, sind nach wie vor einige Fragen offen. So haben wir noch immer keine transparente Darstellung dessen, was der Umbau tatsächlich gekostet hat und uns noch kosten wird. Durch die Vermischung der verschiedenen Realisierungsabschnitte, der Einbeziehung von Sponsoring- und Spendenmitteln und den diversen noch zu realisierenden und noch zu finanzierenden Maßnahmen ist die Kostenentwicklung inzwischen nicht mehr nachvollziehbar. Dass er teurer geworden ist, und zwar unabhängig von der Sichtlinienproblematik, bestreitet inzwischen wohl niemand mehr.“
Unklar ist aus Sicht der Grünen auch, wie die neuen Pachtverträge zwischen der Stadt und den Augsburger Panthern aussehen. Martina Wild, sportpolitische Sprecherin: „Der Umbau des Curt-Frenzel-Stadions bringt selbstverständlich mit sich, dass die Pachtkonditionen im CFS auf neue Füße gestellt werden müssen. Hierzu gehört auch, dass sich der Umbau auch durch die Erfüllung von Wünschen der Panther an vielen Stellen verteuert hat. Die Eishockey-Profis finden jetzt deutlich bessere und wirtschaftlich attraktivere Bedingungen vor. Das muss sich natürlich auch im Pachtpreis niederschlagen. Wir haben kein Verständnis dafür, dass am Sonntag der Spielbetrieb der DEL startet und Sportreferent Peter Grab offensichtlich nicht in der Lage war, einen neuen Pachtvertrag mit den Panthern rechtzeitig abzuschließen.“
Für die zukünftigen Bauprojekte müssen aus dem Debakel weitreichende Konsequenzen gezogen werden. Reiner Erben: „Wir stehen jetzt vor dem großen und teuren Umbau des Stadttheaters. Damit diese Sanierung gelingt, muss jetzt das Projektziel klar und verbindlich definiert werden. Dann muss daraus abgeleitet werden, welche Maßnahmen wann realisiert werden und wer sie umsetzt. Wichtig ist jetzt die Klärung, wer die Verantwortung trägt. Nach den Pannen beim Curt-Frenzel-Stadion kann das nicht Peter Grab sein. Wir haben deshalb den Antrag gestellt, dass jemand mit der Aufgabe betraut wird, der einem solchen Projekt auch gewachsen ist.“
Schließlich braucht es eine neue Balance zwischen Spitzen- und Breitensport in Augsburg. Martina Wild: „Es ist nach wie vor völlig richtig, das CFS zu sanieren und einzuhausen – für den Spitzen-, Breiten- und Freizeitsport sowie für Schulen und die Universität. Und es ist gut, dass die Panther jetzt DEL-taugliche Bedingungen vorfinden. Aus einer einfachen Sanierung und Einhausung wurde aber erst unter der Hand, dann ab Januar 2011 mit mehrheitlicher Zustimmung des Stadtrats – immer gegen unsere Stimmen - eine Luxussanierung der Eisbahn 1. Darunter leidet nicht nur die Eisbahn 2, die nach dem Beschluss vom April 2009 ebenfalls saniert, ausgebaut und überdacht werden sollte. Dies geht eindeutig zu Lasten des Breitensports insgesamt.
Dieser muss unter schlechten und zum Teil auch katastrophalen Bedingungen in den städtischen Bädern und Sportanlagen stattfinden oder kann wie im Sportbad gar nicht mehr ausgeübt werden. Diese Stadtregierung fördert den Spitzensport, egal ob Fußball, Eishockey oder Kanu, und vernachlässigt dafür den Breitensport.“
Verantwortlich: Reiner Erben, Martina Wild, Eva Leipprand
Inzwischen hat die Stadt den Prüfbericht des Kommunalen Prüfungsverbandes auf ihrer Homepage verlinkt.
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