30 Jahre Tschernobyl – 5 Jahre Fukushima

Die Grüne Stadtratsfraktion fordert die Stadtregierung dazu auf, sich bei Bund und Land für eine schnellstmögliche Abschaltung des veralteten AKWs Gundremmingen einzusetzen. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft sind noch immer völlig veraltete und abgenutzte Siedewasserreaktoren in Betrieb. Damit stellen sie eines der größten atomaren Risiken in Deutschland dar. Ihre Abschaltung würde weder Netzstabilität noch Versorgungssicherheit gefährden, sondern stattdessen dazu führen, die flexiblen bayerischen Gaskraftwerke wieder marktfähig zu machen.

GRÜNE fordern rasche Abschaltung des AKW in Gundremmingen

30 Jahre nach der atomaren Katastrophe in Tschernobyl und 5 Jahre nach dem Supergau in Fukushima ist trotz des begonnen Ausstiegs aus der Atomenergie die Sorge um die Sicherheit atomarer Anlagen (AKW`s und Zwischenlagern) und in unserer Region insbesondere die Sorge um die Sicherheit des AKW Gundremmingen sehr groß. Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat daher einen Antrag zur sofortigen Abschaltung von Gundremmingen gestellt.

Martina Wild, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN: „Die Blöcke B und C Deutschland des AKW Gundremmingen gehören als Siedewasserreaktoren zu den ältesten Reaktoren in Deutschland. Nicht nur wir GRÜNE, sondern auch Fachleute kritisieren, dass die zwei Reaktoren uralt und abgenutzt seien und nicht allen Sicherheitsanforderungen genügten. Alleine im letzten Jahr gab es in Gundremmingen fünf meldepflichtige Ereignisse. Jetzt wurde im Block B ein Computervirus entdeckt. Die Blöcke B und C in Gundremmingen stellen ein großes, wenn nicht sogar das größte atomare Risiko in Deutschland dar. Sie gehören jetzt endlich und sofort abgeschaltet.”

Eine Studie der Landtags-Grünen weist nach: Das AKW Gundremmingen ist für die Stromversorgung und Netzstabilität in Bayern schon jetzt überflüssig. Die Produktion sicherer Energie aus Wind und Sonne hat in Deutschland schneller als erhofft Rekordhöhen erreicht. Die Inbetriebnahme der Thüringer Strombrücke im Sommer diesen Jahres schafft zusätzliche Versorgungssicherheit.

Martina Wild weiter: „Die Laufzeit für Gundremmingen bis 2021 halten wir nicht nur für brandgefährlich, sondern auch strommarktpolitisch für grundfalsch. Die Abschaltung der überflüssigen Atomreaktoren macht die flexiblen bayerischen Gaskraftwerke wieder marktfähig, da diese nicht mehr mit dem zu billig angebotenen Atomstrom konkurrieren müssten. Die sofortige Abschaltung ist neben dem absolut vorrangigen Ziel der Sicherheit auch für eine konsequente Fortsetzung der Energiewende erforderlich.”

Mit einem erneuten Antrag fordern die GRÜNEN, jetzt endlich und sofort das Atomkraftwerk Gundremmingen Block B und C abzuschalten und einen Bericht über die Umsetzung des 2011 gefassten Beschlusses. Der Stadtrat hatte damals unmittelbar nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf Initiative der GRÜNEN einstimmig beschlossen, dass bayerische Staatsregierung und Bundesregierung die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen darstellen, die mit einer Abschaltung der Kernkraftwerksblöcke B und C Gundremmingen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Augsburg verbunden sind; die sicherheitstechnischen Anforderungen des Kraftwerks Gundremmingen B und C sowie des dortigen Zwischenlagers von unabhängigen Experten prüfen zu lassen und aufgrund der Ergebnisse dieser Überprüfung eine neue Risikoanalyse sowie notwendige Änderungen der Sicherheitsbestimmungen vorzunehmen und die bestehenden Notfallpläne entsprechend dieser Erkenntnisse zu überarbeiten und ggfs. zu aktualisieren.

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