Anti-Atom-Bus macht Station in Augsburg

29.04.10
Energiewende statt Atomkraft ohne Ende
Grüne Landtagsfraktion tourt für die Energiewende durch Bayern
Mit einer großen Anti-Atom-Tour quer durch Bayern protestieren die Landtagsgrünen gegen die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung und der Bayerischen Staatsregierung, den gesetzlich verankerten Ausstieg aus der Atomenergie aufzuweichen und die deutschen Atomkraftwerke weitaus länger am
Netz zu lassen als bislang vereinbart.
Am Dienstag, 4. Mai macht der schwarz-gelbe Atombus der Grünen auch Station in Augsburg. Dort stellt die Augsburger Landtagsabgeordnete Christine Kamm ein großes Aktionspaket rund um das Thema Atomausstieg, Stromsparen und Erneuerbare Energien vor. Wir möchten zu dieser Aktion, die insbesondere
herzlich einladen.
am: Dienstag, 4. Mai 2010
um: 12.30 Uhr
auf dem: Königsplatz
mit: Christine Kamm MdL
Die Augsburger sind besonders betroffen
Die Grüne Landtagsabgeordnete Christine Kamm weist besonders auf die Augsburger Situation hin. "Eine Verlängerung der Laufzeiten von AKWS bedeutet für uns Augsburger: Wir müssen auch langfristig weiterhin zwischen zwei Atomkraftwerksstandorten leben: Gundremmingen ist nur 30 Kilometer entfernt, die Dampfwolke ist von vielen Stellen in Augsburg sichtbar, und bei gutem Wetter auch die von Isar I und II. Die Atomkraftwerke Gundremmingen nehmen für sich den zweifelhaften Ruhm in Anspruch, Deutschlands radioaktive Dreckschleuder "Nummer eins" zu sein - in Bezug auf radioaktiven Kohlenstoff (C-!4) in der Abluft und auf die die so genannten "Sonstigen Spalt- und Aktivierungsprodukte" im Abwasser. Bei der Abgabe von Tritium (als radioaktives tritiertes Wasser), Jod-131 und den radioaktiven Edelgasen wird der Standort Gundremmingen jeweils nur von einem deutschen Atomkraftwerk übertroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder, die im Umkreis von 5 km um ein AKW leben, an Leukämie erkranken, ist mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt, statistische Effekte sind jedoch bis zu einer Entfernung von 50 km um ein AKW sichtbar.
Atommüll: Zwischenlagerung in Gundremmingen bis 2046 genehmigt
Kamm kritisiert darüber hinaus, dass es immer noch kein Endlager für Atommüll gäbe, und in Zukunft die Gefahr bestünde, dass immer mehr und immer länger Atommüll "provisorisch" in Gundremmingen zwischengelagert würde. " Zurzeit sind bereits 25 Castoren mit bestrahlten Brennelementen in einer Lagerhalle untergestellt, die bestenfalls als stabiler Industriebau bezeichnet werden kann. Und die Bayerische Staatsregierung hat die Lagerung von radioaktivem Müll bis 2046 genehmigt. Allein eine provisorische, überirdische Lagerung von Castoren ist schon schlimm und fahrlässig genug. Aber die Tatsache, dass unsere Region auch weitere 36 Jahre mit einer wachsenden Menge von Atommüll leben soll, ist inakzeptabel. Allein eine Laufzeitverlängerung der AKW um weitere acht Jahre würde die Menge der abgebrannten Brennelemente um 31 Prozent erhöhen", so Kamm.
Energiewende für Bayern
Gerade Bayern, das sich wie kein anderes Bundesland abhängig gemacht habe von der Atomenergie, brauche dringend eine Energiewende, fordert Christine Kamm: "Fast 60 Prozent des bayerischen Stroms kommen aus Atomkraftwerken" Gleichzeitig hätten in keinem anderen Bundesland so viele Bürger in Sonnenkollektoren investiert und profitierten gerade Landwirte und mittelständische Handwerksbetriebe vom Boom der erneuerbaren Energien. "Dieser Erfolgsgeschichte würde der Boden entzogen. Bayern darf nicht mit längeren Laufzeiten die alten Energiestrukturen zementieren, sondern muss konsequent den Ausbau von dezentralen und ökologischen Energiequellen vorantreiben."
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