Antikriegstag am 1.9. in Augsburg: Es ist wieder Mut angesagt, Mut zum Frieden!

Bei der Kundgebung der Augsburger Friedensinitiative zum Antikriegstag am 1. September 2016 auf dem Königsplatz sprach unter anderem Frédéric Zucco, Vorstandsmitglied der Augsburger Grünen.

Bei der Kundgebung der Augsburger Friedensinitiative zum Antikriegstag am 1. September 2016 auf dem Königsplatz sprach unter anderem Frédéric Zucco, Vorstandsmitglied der Augsburger Grünen. Hier seine Rede:

Guten Abend, liebe Friedensfreundinnen und -freunde!

Ich habe mich heute von Ludger Volmer, ehemaliger Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter der Regierung Schröder/Fischer und erster Vorsitzender der Bündnis 90/die Grünen inspirieren lassen.

Er hat einen offenen Brief im Juni dieses Jahres verfasst. Zwar war dieser zuerst an Parteifreunde adressiert aber er wendet sich natürlich an alle Kräfte hierzulande, die den Frieden als oberstes Gebot sehen. Sein Brief hatte den Titel „Kriegsgefahr“.

Eindeutig ist seine Kritik an der Regierung Putins, die autokratisch und reaktionär herrscht, die Feministen, Homosexuelle und Demokraten einsperrt. Auch die Annexion der Krim widerspricht internationalem Recht.

Scharf und eindeutig sind auch die Verurteilung der Massenbombardierungen in Syrien durch russische Flugzeuge.

Dadurch dürften aber auch die anderen Verbrechen, die seit 15 Jahren verübt wurden, NICHT in Vergessenheit geraten: Afghanistan, Irak, Lybien, Jemen, Kurdistan, u.a.

Volmer erinnert daran, dass die deutsche Friedensbewegung ihren Ursprung aus der Ablehnung des Nato-Doppelbeschlusses, der Blockkonfrontation und der Abschreckungsstrategie hat.

Uns wird erklärt, dass der Krieg gegen den Terror, gestern Al-Kaida, heute den Islamischen Staat, unvermeidlich, unausweichlich ist.

Es wird aber nicht erklärt, warum die immensen Summen an Rüstung, am Einsatz von 100 tausenden westlichen Soldaten nicht gereicht haben, um die Terror-Organisationen zu besiegen.

Und wieder werden die gleichen Muster wie damals wahr: Militärisch hört man wieder „Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ (um unseren Außenminister zu zitieren). Die Nato erweitert sich immer weiter nach Osten, trotz der Vereinbarung von 1990, die Russen reagieren nervös und aggressiv.

Und es herrscht eine Kriegsstimmung mit der Unterteilung zwischen Bösen und Guten, man spricht über Machthaber, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden nur thematisiert, wenn sie auf der bösen Seite verübt werden.

Es ist wieder Mut angesagt, Mut zum Frieden!

Ja für uns ist es nicht einfach, wenn rechtsextreme Gruppierungen, oder ein gefährlicher US-Präsidentenkandidat auch eine Deeskalation bei Konflikten fordern. Denn ihre Ziele, eine reaktionäre und autoritäre Gesellschaft zu installieren, sind genauso gefährlich, friedensstörend und entsprechend zu bekämpfen.

Aber genau die Mitte der Gesellschaft, die so beispiellos Flüchtlinge aufgenommen hat, die so für Menschlichkeit und inneren Frieden beitragen hat, müssen wir ansprechen: Ohne Weltfrieden, Abrüstung und weltweite soziale Gerechtigkeit ist kein Zusammenhalt der Gesellschaft möglich.

Ich zitiere unser Wahlprogramm von 2013: „Frieden,Gerechtigkeit, Freiheit und der Schutz der globalen öffentlichen Güter stehen ALLEN Menschen gleichermaßen zu und können nur gemeinsam erreicht werden.“

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