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06.06.13
Reiner Erben: „Es ist gut, dass über die Rolle des Theaters und die Erwartungen an Theater in der Augsburger Stadtgesellschaft endlich diskutiert wird. Die Stadtgesellschaft muss sich darüber vergewissern, welche Aufgaben ihre kulturellen Institutionen, wie etwa Theater, Museen oder Stadtbücherei in Zukunft wahrnehmen sollen um die kulturelle Teilhabe von möglichst vielen Bürger/innen zu ermöglichen. Wir haben diese Diskussion in Bezug auf das Theater mit einem eigenen Thesenpapier vor einem Jahr angeregt. Denn wir halten diese inhaltliche Diskussion zwingend nötig um auf dieser Basis eine zukunftsfähige Planung der Sanierung des Großen Hauses zu erreichen. Uns erstaunt, dass sich Kulturreferent Peter Grab erst jetzt aufgrund eines Zeitungskommentars in diese wichtige und längst überfällige Debatte einmischt, obwohl er als Kulturreferent in den letzten fünf Jahren in der Verantwortung hierfür war. Jetzt droht die notwendige sachliche Debatte in Wahlkampfrethorik unterzugehen.“
Inhaltlich ist die Diskussion aus Sicht der Grünen Fraktion derzeit verkürzt. Verena von Mutius: „Es darf nicht in erster Linie um Zahlen gehen. Wann welche Gruppen oder welche Nationalitäten wie oft kulturelle Einrichtungen besucht haben ist dabei unbedeutend und kann nur nach einer vollzogenen interkulturellen Öffnung ein Teil der Indikatoren sein. Es muss aber sehr wohl diskutiert werden, welche Maßnahmen hilfreich sein können, dass für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Anknüpfungspunkte geschaffen werden. Dabei ist es z. B. wichtig, dass das Theater zu den Menschen und auch in die Stadtteile kommt, damit die Hürde der Kontaktaufnahme geringer ist. Hier hätten wir von Peter Grab konkrete Ideen und Ansatzpunkte erwartet, die er in die Diskussion z.B. mit den Leitungen von Museen, Büchereien und dem Theater vertritt. Tatsächlich ist aber auf der konkreten Ebene wenig geschehen.“
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Unterschiede für kulturelles Interesse weniger zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft bestehen, sondern viel mehr zwischen verschiedenen sozialen Milieus, wobei sich der Faktor Bildung als stärkste Einflussgröße erweist.
Reiner Erben: „Die Debatte über kulturelle Teilhabe und Öffnung muss sich daher in erster Linie mit der Überwindung sozialer Grenzen befassen“. Deshalb ist für die Grüne Fraktion von zentraler Bedeutung, dass die Debatte umfassend geführt wird und dann klar wird, welche inhaltlichen, baulichen und finanziellen Anforderungen dies für die städtischen Kulturinstitutionen und Zuschussempfänger hat. Diese Diskussion ist deshalb auch für die Sanierung des Großen Hauses wichtig und müsste bei der Planung berücksichtigt werden. Genauso muss sich bei der Vergabe von Zuschussmitteln gefragt werden, welche Ziele kulturpolitisch verfolgt werden und diese Faktoren regelmäßig überprüft werden.
Verantwortlich: Reiner Erben, Verena von Mutius
Das Positionspapier aus dem Jahr 2012 findet sich hier: http://bit.ly/10U8gQs
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