Die Grünen zeigen sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Ideenwettbewerbs Innenstadt Augsburg. In den Empfehlungen der Jury wird die Mobilitätsdrehscheibe in allen fünf Teilen (Umbau des Hauptbahnhofs und des Königsplatzes, Neubau der Linie 1, 6 und 5) bestätigt. Abweichende Entwürfe boten keine überzeugende Alternative. „Jetzt müssen wir sofort die Umsetzung in Angriff nehmen, es wurde schon zu viel wertvolle Zeit verloren", so Eva Leipprand, Stadträtin und Jurymitglied.
Der Wettbewerb habe nicht den einen ganz großen Wurf gebracht. Sein Wert liege in der Summe guter Anregungen. „Das Wichtigste sind die Empfehlungen der Jury, die einstimmig verabschiedet wurden. Sie formulieren endlich eine klares Bekenntnis der Stadt Augsburg zu einer zeitgemäßen, d.h. zukunftsfähigen Verkehrspolitik", so Leipprand weiter. Gefordert wird eine konsequente Reduktion des Individualverkehrs in der Innenstadt, durch Verlagerung auf den ÖPNV, die Förderung der Radfahrer und Fußgänger. Jahrelang seien Tangenten und Umgehungsstraßen gebaut worden, ohne dass die versprochene Entlastung in der Innenstadt erfolgt wäre. „Diese Entlastung werden wir jetzt einfordern und verwirklichen. Wenn der Wettbewerb hierzu den Startschuss gibt, dann hat er sich gelohnt," so Reiner Erben, Fraktionsvorsitzender.
Es sollten nun alle zusammenstehen und diese klare Haltung überzeugend vertreten. Der Vorteil dieses Weges liege auf der Hand, alle sollten offensiv dafür werben. „Nur mit einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik bekommen wir das Feinstaubproblem in den Griff und handeln im Sinne des Klimaschutzes, und nur so ermöglichen wir in Zeiten hoher Energiepreise und finanzieller Not Mobilität für alle, so Erben weiter.
Die Grüne Stadtratsfraktion gratuliert den Autoren des 1. Preises, allesamt Fachleute aus Augsburg und Umgebung. Sie wurden ausgewählt wegen der in ihrer Arbeit hervortretenden Haltung: konsequente Beruhigung der Innenstadt, sorgfältiger Umgang mit den Stadträumen, Öffnung des Blicks für eine neue Großzügigkeit. So ergäbe sich das Bild einer lebenswerten Innenstadt. Entscheidende Voraussetzung dafür sei die Umgestaltung der Fuggerstraße zum Augsburg Boulevard durch doppelreihige Alleen und Verkehrsberuhigung, eine Forderung, die die GRÜNEN schon bei den ersten Planungen erhoben hatten.
Durch die nun vorgeschlagene Lösung fühlen sich die Grünen auf der ganzen Linie bestätigt. Dies hätte man allerdings auch schon früher haben können. Hätte die CSU nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Einbeziehung einer Fahrspur (Kleine Hermanstraße) in die Umbaupläne für den Königsplatz zu verhindern und dabei sogar eine Tunneldiskussion ausgelöst, könnte eine der heute gefundenen Lösung ähnliche Variante bereits im Bau sein. Als populistischer Unsinn entlarvt sind nun die Bürgerentscheid-Plakate der CSU : „Tunnel statt Chaos" und „Bäume statt Pflaster". Keiner der Entwürfe kommt ohne Eingriff in den Baumbestand aus. „Der Lernprozess der CSU hat uns Zeit und viel Geld gekostet. Aber jetzt wollen wir gemeinsam in die Zukunft schauen", so Stadträtin Leipprand.
Besonders froh ist die GRÜNE Stadtratsfraktion, dass nun auch der durch den Bürgerentscheid blockierte Weg frei ist für die Umgestaltung der Maximilianstraße im ersten Abschnitt Ulrichsplatz und die Verkehrsberuhigung der Hallstraße zu einem „Holbein-Campus". Entsprechende Anträge hat die Fraktion eingereicht.
Anträge der Grünen Stadratsfraktion zur Umsetzung der Mobilitätsdrehscheibe (06.02.09):
» Holbein Campus, Umbau der Maximilianstraße