Die Grüne Stadtratsfraktion begrüßt die Beschlüsse des Umwelt- und des Bauausschusses über den Neuaufbau der Baumalleen in der Fuggerstraße. Cemal Bozoglu: „Natürlich ist es schmerzlich für uns Grüne und für alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, dass die alten Linden in der Fuggerstraße gefällt werden müssen. Aber sämtliche Fachleute haben bestätigt, dass die Linden den Umbau entweder gar nicht oder nur mit weiteren schweren Beschädigungen überstehen würden und damit nicht sehr lange weiterleben würden. Zudem sind die Bäume schon jetzt in einem schlechten Zustand, aufgrund des engen Erdreichs, nachträglich zu nah verlegter Sparten und Schädigungen durch Salzeintrag vom Winterdienst. Nur durch eine Neupflanzung der Bäume und eine Erweiterung auf vier Baumreihen kann der einheitliche Alleecharakter entstehen, der die neue Aufenthaltsqualität in diesem verkehrsberuhigten Boulevard ausmachen wird.“
Martina Wild, Fraktionsvorsitzende: „Bei der Neuplanung der Baumreihen haben die beiden zuständigen Referenten Erben und Merkle zusammen mit dem Naturschutzbeirat, dem AGNF und dem Stadtplanungsamt hervorragende Arbeit geleistet, denn es entstehen mitten in der Innenstadt ökologisch vorbildliche Wachstumsbedingungen für die neuen Bäume. Die Pflanzgräben werden deutlich größer als bisher und mit einem lockeren Spezialsubstrat verfüllt. Ebenso ist ein Bewässerungssystem vorgesehen. Die geplanten Spartenverlegungen erfolgen in ausreichendem Abstand zu den Pflanzgräben und Querungen entstehen nur an für die Bäume unproblematischen Stellen. Für den Schutz der Bäume wird außerdem geprüft, in wieweit Streusalzeintrag zukünftig minimiert werden kann. Vorbildlich ist weiter, dass neben Linden auch Amberbäume und Gleditschien gepflanzt werden. Dies dient der Artenvielfalt und macht den Baumbestand resistenter gegen Krankheitsbefall. Diese nun in der Fuggerstrasse das erste Mal praktizierte Vorgehensweise sollte aus unserer Sicht Schule machen und auch zukünftig an anderen Standorten umgesetzt werden.“
Cemal Bozoglu: „Die Polemik von Stadtrat Schafitel, der die Neupflanzungen als „Baumschule AugsburgBoulevard“ bezeichnet hat, weisen wir entschieden zurück. Dass sich sowohl der Naturschutzbeirat als auch der Baukunstbeirat für die Neupflanzungsvariante ausgesprochen haben, beweist, dass Herr Schafitel die Meinung von Fachgremien gerne ignoriert, wenn er eine Gelegenheit sieht sich in Szene zu setzen. Auch wenn Herr Schafitel das gerne hätte, weder die Natur noch die Verwaltung können zaubern und eine gesunde ausgewachsene Allee vom Himmel fallen lassen. Die Schäden an den alten Linden sind über Jahrzehnte entstanden. Dass die alten Linden nicht dauerhaft gerettet werden können, dafür aber durch den Einsatz der Naturschutzfachleute und die gute Zusammenarbeit der Fachämter viel bessere Bedingungen für die neuen Alleebäume geschaffen werden, sollte auch Herr Schafitel akzeptieren.“