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09.12.13
09.12.2013
Fazit zum Umbau des Königsplatzes
Gesamtfazit
Die Grüne Fraktion ist sehr erleichtert, dass mit der Eröffnung des neu gestalteten Königsplatzes nun endlich ein entscheidender Schritt hin zu einer zukunftsfähigen vernetzten Mobilität getan worden ist. Dies dient der Reduzierung von Luftschadstoffen und dem Klimaschutz. Zugleich wird damit eine weitere langjährige Forderung der Grünen umgesetzt, nämlich die Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt durch Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Reiner Erben: „Die Mobilitätsdrehscheibe war das zentrale Verkehrsprojekt der Regenbogenregierung, ein Wendepunkt in der Verkehrspolitik der Stadt. Wir wollten die Voraussetzungen dafür schaffen, dass mehr Verkehr auf die Schiene gebracht werden kann. Das ist gelungen, auch gegen große Widerstände der CSU allen voran vom damaligen OB-Kandidaten Kurt Gribl.“
Wichtige Weichenstellung
Der Kö-Umbau in der jetzigen Form war nötig geworden, da damit die Kapazitäten für neue Straßenbahnlinien bereitgestellt werden. Die neue Linie 6 hätte nicht mehr aufgenommen werden können. Der Umbau des Königsplatzes war auch im Rahmen der Standardisierten Bewertung Voraussetzung für den Umbau des Hauptbahnhofes; andernfalls hätte es Probleme mit den Zuschüssen gegeben.
Der neue Königsplatz bietet aber nicht nur mehr Platz für Straßenbahnlinien, sondern er ermöglicht auch direkteres und schnelleres Umsteigen und ist damit wichtig für die Weiterentwicklung eines möglichst barrierefreien Öffentlichen Nahverkehrs.
Schließlich ist der Umbau des Königsplatzes auch ein wichtiger Beitrag zur städtebaulichen Entwicklung des Zentrums. Mit der Einführung des Fugger-Boulevards wird der Verkehr weiter reduziert und die städtebauliche Qualität entscheidend verbessert. Dies ist sehr zu begrüßen. Das neue Gebäude am Königsplatz gibt dem Umsteigeknoten ein modernes und urbanes Gesicht.
Konflikte
Bürgerbegehren 2007
Schon seit vielen Jahren haben die Grünen in Augsburg die längst überfällige Anbindung des Augsburger Westens an die Innenstadt und die Verknüpfung von Straßenbahn und Bahn gefordert, scheiterten aber immer wieder an der Untätigkeit der CSU. Die Wahl 2002 gab der Regenbogenregierung die Chance, das Jahrhundertprojekt endlich auf den Weg zu bringen. Obwohl jedoch die Planungen für die Mobilitätsdrehscheibe und den dazugehörigen Königsplatz-Umbau schon weit fortgeschritten und mit allen Fördergebern abgesprochen waren, versuchte die CSU im aufkommenden Wahlkampf das Projekt aufzuhalten, indem sie ein Bürgerbegehren zur Durchführung eines Ideenwettbewerbs erzwang. Das Ergebnis des Wettbewerbs bestätigte die bestehenden Planungen zur Mobilitätsdrehscheibe in allen Teilen. Der Bürgerentscheid hat also vor allem zu jahrelanger Verzögerung und beträchtlicher Verteuerung des Projekts geführt. Die Gefahr, dass sich die Fertigstellung über 2019 hinaus verzögert und damit auch Zuschüsse gefährdet sind, hängt nach wie vor wie ein Damoklesschwert über dem Projekt. Mit Sicherheit hat auch der immense Zeitdruck immer wieder zu Schwierigkeiten und Kostensteigerungen geführt.
Den autofreien Kö, den der Ideenwettbewerb ermöglicht hat, begrüßen wir. Er hat allerdings den umfangreichen Umbau weiter Teile der Innenstadt innerhalb kürzester Zeit erforderlich gemacht. Dies führte zu hohen zusätzlichen Kosten und auch unbefriedigenden Schnellschusslösungen (insbesondere Kennedyplatz und Kreuzung der Straßenbahn am Roten Tor), mit denen wir nun jahrzehntelang leben müssen.
Tunnel statt Chaos (1)
Vor der Wahl 2008 sah allen voran OB-Kandidat Kurt Gribl in den Umbauplänen am Königsplatz eine massive Benachteiligung des Motorisierten Individualverkehrs und stellte das Projekt der Mobilitätsdrehscheibe in Frage (inklusive des Bahnhofumbaus). Mit den Parolen „Bäume statt Pflaster“ und „Tunnel statt Chaos“ machte er Stimmung gegen den Umbau des Königsplatzes und präsentierte das Verkehrskonzept „Römersandale“, das von Volker Schafitel federführend entwickelt wurde, aber schon im Ideenwettbewerb keine Rolle mehr spielte. Diese Idee hätte tatsächlich mehr Autoverkehr zur Folge gehabt und war nicht tauglich, den Öffentlichen Personennahverkehr auszubauen. Im Lichte der heutigen Erkenntnisse wirken die Argumente, mit denen OB-Kandidat Gribl das Jahrhundertprojekt zu Fall bringen wollte, nachgerade abenteuerlich. Bei aller Erleichterung über die Wandlungsfähigkeit von Dr. Gribl muss doch festgehalten werden, dass er in seiner Amtszeit das Gegenteil dessen getan hat, was er vor der Wahl versprochen hat.
Tunnel statt Chaos (2)
Mit einem weiteren Bürgerbegehren versuchte eine Gruppe um Volker Schafitel (inzwischen Freie Wähler) einen Tunnel unter dem Königsplatz durchzusetzen. Auch dieser Plan hätte zu einer deutlichen Zunahme des Autoverkehrs in der Innenstadt geführt und wäre städtebaulich katastrophal gewesen, da sowohl die Fuggerstraße als auch die Konrad-Adenauer-Allee von langen Tunneleinfahrten zerschnitten worden wären. Dieses Bürgerbegehren wurde klar abgelehnt.
Verantwortlich: Reiner Erben, Eva Leipprand, Martina Wild
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