Augsburger Grüne beschließen “Leitlinien der Augsburger Mobilitätspolitik” für klimafreundlichen Verkehr

In der Grünen Stadtversammlung am vergangenen Mittwoch, den 20. März, hatte der Arbeitskreis Mobilität einen Antrag zu den Leitlinien der Augsburger Mobilitätspolitik eingebracht. Diesem wurde einstimmig zugestimmt. Damit stecken die Grünen Augsburg Ziele für die Stärkung des Umweltverbundes (Bahn, Tram, Bus, Fahrrad- und Fußverkehr), der 10-Minuten-Stadt, der Barrierearmut und der Vermeidung aller Verkehrstoten.

“Ziel des Antrags war es, die Ziele der Grünen Mobilitätspolitik in Augsburg abzustimmen”, erklärt Theo Döllmann, Mitglied des AK Mobilität bei den Grünen. “Nun haben wir einstimmig ambitionierte Leitlinien für eine klimafreundliche Verkehrswende in Augsburg gesteckt.” Zukünftig sollen diese Leitlinien in die Grüne Politik einfließen. Sowohl im Stadtrat als auch bei Aktionen der Grünen Partei.

Eine Motivation für den Antrag des AK Mobilität war die immer noch verschlafene Verkehrswende in Deutschland. Laut Umweltbundesamt sind die CO₂-Emissionen im Mobilitätsbereich seit 1990 nicht gesunken. “Wir verstehen unter einer gelungenen Verkehrswende allerdings mehr als das Verhindern von Treibhausgasen”, beschreibt Döllmann die Ziele der Grünen und argumentiert weiter: “Eine klimagerechte Verkehrswende geht auf die Mobilitätsbedürfnisse von Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen ein und schafft damit mehr Gleichberechtigung. Die Abhängigkeit von Autos wollen wir reduzieren und die Sicherheit im Straßenraum erhöhen.” Das erhöht laut AK Mobilität die Lebensqualität in der Stadt und kann auch den Einzelhandel stärken, der für Widerstand bei der Streichung von Parkmöglichkeiten bekannt ist.

Einzelhandel

Hannah Judith, Sprecherin der Grünen Augsburg und Mitglied im AK Mobilität, geht bei der Begründung des Antrags auch auf die Vorteile eines gestärkten Fußverkehrs für den Einzelhandel ein. “Das meiste Geld wird von Menschen ausgegeben, die zu Fuß in die Innenstadt kommen”, erläutert Judith und bezieht sich dabei auf eine Studie des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit in Potsdam. “Viele Einzelhändler schätzen den Anteil der Kund:innen mit PKW viel zu hoch ein”, erklärt die Sprecherin. “Von den Befragten in der Studie nutzen nur gut 6 % der Kund:innen einen PKW, die Einzelhändler schätzen diesen Anteil aber auf über 20 %.” Demnach kommen Fußgängerzonen, anders als von vielen Einzelhändlern vermutet, besonders dem Einzelhandel zugute.

Antrag zu den Leitlinien der Augsburger Verkehrspolitik