Juni ist Pride Month

Es ist Juni und damit beginnt auch endlich wieder der Pride Month. Die Menschen ziehen mit ihren Regenbogenfahnen auf die Straße und setzen sich mit ihren Paraden, Umzügen und Demonstrationen für Vielfalt und Toleranz innerhalb der Gesellschaft ein. Unter dem Motto „Gemeinsam bunte Brücken bauen – Menschen verbinden – Hass überwinden“ fand auch in Augsburg der CSD statt. Und die Augsburger Grünen waren wie immer dabei.

„Mehr Rechte für queere Menschen nehmen keinem etwas weg, im Gegenteil sie stärken uns alle. Und by the way wäre die Welt ohne queere Sichtbarkeit ein trostloser Ort, das zeigen Aktionen wie der CSD in Augsburg. Danke für den tollen Tag“, so Dr. Hannah Judith, Vorstandssprecherin der Augsburger Grünen.

Die grüne Staatsministerin für Kultur, Claudia Roth, die ein Grußwort sprach, ergänzt: „Wir haben vor kurzem den 75. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert. Darin steht der schöne Satz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser Satz ist vielleicht das größte Geschenk, das unsere Demokratie zu bieten hat. Anstatt zu spalten, sollten wir Brücken bauen und uns nicht einschüchtern lassen“.

Die Proteste am Christopher Street Day (CSD) sind aber alles andere als nur ein buntes und fröhliches Fest für mehr Selbstbewusstsein. So begann der Kampf um mehr Toleranz in der Gesellschaft bereits vor Jahrzehnten im Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street, die namensgebend für die Paraden wurde. Im Juni 1969 protestierten Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten tagelang gegen polizeiliche Willkür. Durch diese Unruhen wurden weitere Protestwellen gegen die Diskriminierung und Polizeigewalt ausgelöst. Die LGBTQIA*-Bewegung bekam immer größeren Aufwind und 1979 fasste sie das erste Mal in Deutschland Fuß. Zu der Zeit waren homosexuelle Handlungen noch strafbar und die Weltgesundheitsorganisation WHO klassifizierte diese sexuelle Orientierung als Krankheit. Erst in den 90er Jahren änderte sich das langsam. Doch auch heute gibt es noch sehr viel zu tun, damit eine Gleichberechtigung und Gleichstellung der LGBTQIA*- Community erreicht wird.

Die Ampel-Koalition im Bund verfolgt deshalb in den nächsten Jahren mehrere Projekte für queere Menschen. Ein erster Schritt war die Berufung von Sven Lehmann als Queer Beauftragtem. Unter seiner Federführung werden die weiteren Vorhaben wie die Erweiterung des Gleichbehandlungsartikels im Grundgesetz, eine Stärkung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Modernisierung des Familienrechts, sowie die konsequente Bekämpfung queer-feindlicher Hasskriminalität in den nächsten Jahren konsequent verfolgt.

Am 18.11.2022 hat die Bundesregierung ein zentrales Vorhaben ihres Koalitionsvertrages verwirklicht, indem sie im Bundeskabinett den Aktionsplan „Queer leben“ beschloss. Der Beschluss ist ein Meilenstein, um die Rechte der LGBTQIA*-Community voranzubringen. Das Ziel ist es, Queerfeindlichkeit aktiv entgegenzuwirken und die Gleichstellungspolitik ressortübergreifend zu stärken. Der Aktionsplan enthält Empfehlungen und Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern: Rechtliche Anerkennung, Teilhabe, Sicherheit, Gesundheit, Stärkung von Beratungs- und Communitystrukturen und Internationales.

Wir GRÜNE kämpfen für die Akzeptanz verschiedener Liebesweisen und Lebensentwürfe. Wir möchten, dass LGBTQIA*-Menschen sichtbar sind: vielfältig, bereichernd und selbstverständlich. Gerade für diese Anliegen sind queere Veranstaltungen wie der Christopher Street Day (CSD) in Augsburg enorm wichtig.