Bahnpark Augsburg erhält Bundesförderung für Denkmalschutzsanierung des historischen Ringlokschuppens 10. Juli 202410. Juli 2024 Claudia Roth, unsere grüne Bundestagsabgeordnete für Augsburg freut sich über die großartige Neuigkeiten für ihren Wahlkreis Augsburg: „Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat beschlossen, dass knapp eine Million Euro in den Augsburger Bahnpark fließen. Mit den 993.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm XIII wird die Sanierung des nördlichen Ringlokschuppens möglich. Das ist ein großer Schritt für die denkmalschutz-gerechte Sanierung und somit auch für die weitere Entwicklung unseres historischen Bahnparks. Das ehemalige Bahnbetriebswerk im Stadtteil Hochfeld steht sinnbildlich für die industrielle Entwicklung Augsburgs. Hier wird die Geschichte der Eisenbahn und ihre gesellschaftliche Bedeutung erlebbar: Die Sammlung historischer Lokomotiven aus ganz Europa steht für die Reisefreiheit und für das Verbindende in Europa. Aber auch das Menschheitsverbrechen des Holocaust wird in der Ausstellung eindringlich gezeigt. In der Enge eines Güterwagons werden die grausamen Transporte mit der Eisenbahn in die Konzentrationslager dokumentiert. Eine Installation in der Ausstellung zeigt zudem die deutsche Teilung und den „eisernen Vorhang“, der für viele Jahre wichtige Eisenbahnverbindungen in ganz Europa durchtrennte. Der nördliche Rundlokschuppen, erbaut von 1903 bis 1906, bietet einen idealen Raum für die historischen Eisenbahnfahrzeuge. Rund 12.000 Besucherinnen und Besucher im letzten Jahr zeigen die überregionale Bedeutung und den Erfolg des Augsburger Bahnparks. Es freut mich daher sehr, dass wir mit der Förderung die historischen Zeugnisse der Industriekultur und damit einen wichtigen Lern- und Erinnerungsort für die Zukunft erhalten. Die Augsburger Projektbewerbung ist ein voller Erfolg: Die Fördersumme von fast 1 Mio. Euro gehört mit zu den höchsten, die bundesweit in diesem Förderprogramm für ein Denkmalschutz-Projekt zur Verfügung gestellt wird. Deshalb freut mich der Beschluss ganz besonders. Mein Dank gilt den Mitgliedern des Haushaltausschusses des Deutschen Bundestags für diese wichtige Entscheidung und für diesen Beitrag zum Erhalt unseres industriekulturellen Erbes. Zudem möchte ich dem ganzen Team des Bahnparks Augsburg zum erfolgreichen Projektantrag gratulieren.“ Weitere Informationen zum geförderten Sanierungsprojekt Das Bahnbetriebswerk im Augsburger Stadtteil Hochfeld war eines der größten bayerische Betriebswerke und entstand in den Jahren 1903 bis 1906 und wurde 1922-24 nochmals erweitert. Mit über 190 stationierten Lokomotiven und über 1100 Mitarbeitern erreichte das Betriebswerk in den 1960er Jahren seinen Nutzungshöhepunkt. Seit dem Jahr 2005 erfolgt die nachhaltige Nachnutzung eines Teilbereichs des Bahngeländes durch die Bahnpark Augsburg gGmbH. Im nördlichen Ringlokschuppen wurde eine umfangreiche Sammlung historischer Lokomotiven aus ganz Europa zusammengeführt, die unter dem Titel „Zeitreise“ zu einer kulturgeschichtlichen Dauerausstellung von internationalem Rang ausgebaut wird. Der von 1903 bis 1906 errichtete nördliche Rundlokschuppen mit seinen 29 Lokständen und der historischen Drehscheibe bietet dabei einen idealen Einstell- und Ausstellungsraum für die historischen Eisenbahnfahrzeuge. Rund 12.000 Besucherinnen und Besucher im vergangenen Jahr zeigen die überregionale Bedeutung und den Erfolg des Augsburger Bahnparks. Die aktuelle Nutzung als eisenbahnmuseale Anlage sowie die Denkmaleigenschaft erfordern nun die durch die Projektförderung möglichen Maßnahmen, die einen dauerhaften Erhalt, eine teilweise Wiederherstellung der Funktionalität und ein gefahrloses Betreten und Nutzen des Objektes ermöglichen werden. Neben der baulichen Sanierung des Ringlokschuppens umfasst das Projekt auch die Sanierung des Gleissterns der Drehscheibe sowie der Oberleitungsspinne. Informationen zum Förderprogramm Über Sonderprogramme hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien seit 2009 rund 500 Millionen Euro in den Denkmalschutz investiert. Mehr als 3.000 national bedeutsame Kulturdenkmäler und historische Orgeln konnten dadurch in ganz Deutschland saniert werden. Die Maßnahmen erstrecken sich über das gesamte Bundesgebiet und leisten damit einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft. Die Fördermittel kommen vor allem mittelständischen Bau- und Handwerksbetrieben zugute. Die Beteiligung des Bundes beträgt bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Sie ist durch Mittel engagierter Projektträger, der Länder, anderer Gebietskörperschaften oder Dritter zu ergänzen.