Es ist Juni und damit beginnt auch endlich wieder der Pride Month. Die Menschen ziehen mit ihren Regenbogenfahnen auf die Straße und setzen sich mit ihren Paraden, Umzügen und Demonstrationen für Vielfalt und Toleranz innerhalb der Gesellschaft ein. Wir setzen ein Zeichen für die queere Kultur, erinnern an queere Kämpfe und machen uns einmal mehr für LSBTIQ*-Rechte stark.
Die Rechte queerer Menschen geraten weltweit immer stärker unter Druck. In vielen Ländern nehmen Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt dramatisch zu – mit besorgniserregenden Konsequenzen. Freiheit, Gleichbehandlung, Schutz und Würde müssen für alle Menschen gelten – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. Deswegen fordern wir einen expliziten Schutz von LSBTIQ nach Artikel 3 des Grundgesetzes, die vollständige Gleichstellung von Regenbogenfamilien, eine Reform des Abstammungsrechts und die konsequente Umsetzung und Verstetigung des Aktionsplans „Queer Leben“. Die Absicht der Unionsparteien, das Selbstbestimmungsgesetz rückgängig zu machen, erteilen wir Grüne daher eine klare Absage.
Die Proteste am Christopher Street Day (CSD) sind aber alles andere als nur ein buntes und fröhliches Fest für mehr Selbstbewusstsein. So begann der Kampf um mehr Toleranz in der Gesellschaft bereits vor Jahrzehnten im Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street, die namensgebend für die Paraden wurde. Im Juni 1969 protestierten Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten tagelang gegen polizeiliche Willkür. Durch diese Unruhen wurden weitere Protestwellen gegen die Diskriminierung und Polizeigewalt ausgelöst. Die LGBTQIA*-Bewegung bekam immer größeren Aufwind und 1979 fasste sie das erste Mal in Deutschland Fuß. Zu der Zeit waren homosexuelle Handlungen noch strafbar und die Weltgesundheitsorganisation WHO klassifizierte diese sexuelle Orientierung als Krankheit. Erst in den 90er Jahren änderte sich das langsam.
Doch auch heute gibt es noch sehr viel zu tun, damit eine Gleichberechtigung und Gleichstellung der LGBTQIA*- Community erreicht wird. Am 18.11.2022 wurde der Aktionsplan „Queer leben“ beschlossen. Der Beschluss ist ein Meilenstein, um die Rechte der LGBTQIA*-Community voranzubringen. Das Ziel ist es, Queerfeindlichkeit aktiv entgegenzuwirken und die Gleichstellungspolitik ressortübergreifend zu stärken. Der Aktionsplan enthält Empfehlungen und Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern: Rechtliche Anerkennung, Teilhabe, Sicherheit, Gesundheit, Stärkung von Beratungs- und Communitystrukturen und Internationales.
Wir GRÜNE kämpfen für die Akzeptanz verschiedener Liebesweisen und Lebensentwürfe. Wir möchten, dass LGBTQIA*-Menschen sichtbar sind: vielfältig, bereichernd und selbstverständlich. Gerade für diese Anliegen sind queere Veranstaltungen wie der Christopher Street Day (CSD) in Augsburg enorm wichtig.
Wie auch in den Jahren zuvor sind wir als Stadtverband am 14.06. wieder auf dem CSD vertreten, um gemeinsam mit den Bürger*innen Augsburgs ein Zeichen für eine weltoffene und faire Stadtgesellschaft zu setzen. Wir sind solidarisch mit allen Menschen, egal wen man liebt! Seid am Tag selber gerne ab 12 Uhr bei der Parade und ab 15 Uhr beim Streetfestival am Infostand auf dem Rathausplatz in Augsburg mit dabei, hier ist jede helfende Hand willkommen. Wir freuen uns auf Eure Unterstützung!