CSD in Augsburg

15.06.22
Am 18. Juni war der CSD in Augsburg. Ungefähr 4.000 Augsburger*Innen setzten ein Zeichen für mehr Vielfalt und Solidarität mit der LGBTQIA*- Community. Wir GRÜNE zeigten auch auf unserem Stand und während der Politparade Präsenz und kämpfen weiterhin für die Akzeptanz verschiedener Liebesweisen und Lebensentwürfe. Wir möchten, dass LGBTQIA*-Menschen sichtbar sind: vielfältig, bereichernd und selbstverständlich. Gerade für diese Anliegen sind queere Veranstaltungen wie der Christopher Street Day (CSD) in Augsburg enorm wichtig.
Auch in Augsburg setzten wir uns für eine bessere Sichtbarkeit und Akzeptanz ein. Unser Stadtratsfraktionsvorsitzender Rauscher Peter machte in seiner Rede klar, dass bessere Beratungsangebote für die queere Community in Augsburg gebraucht werden, damit sich keiner in unserer Gesellschaft ausgegrenzt fühlt.
Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis die queere Community und andere marginalisierte Gruppen keine Diskriminierung mehr erfahren. Ihr könnt euch auch jederzeit zu den Themen im Stadtverband beim Arbeitskreis Vielfalt oder im FINTA*- Förderprogramm einbringen.
Die Proteste am Christopher Street Day (CSD) sind aber alles andere als nur ein buntes und fröhliches Fest für mehr Selbstbewusstsein. So begann der Kampf, um mehr Toleranz in der Gesellschaft, bereits vor Jahrzehnten im Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street, die namensgebend für die Paraden wurde. Im Juni 1969 protestierten sexuelle Minderheiten tagelang gegen polizeiliche Willkür. Durch diese Unruhen wurden weitere Protestwellen gegen die Diskriminierung und Polizeigewalt ausgelöst. Die LGBTQIA*-Bewegung bekam in der Welt immer größeren Aufwind und 1979 fasste die Bewegung das erste Mal in Deutschland Fuß. Zu der Zeit waren homosexuelle Handlungen noch strafbar und die Weltgesundheitsorganisation WHO klassifizierte diese sexuelle Orientierung als Krankheit. Erst in den 90er Jahren änderte sich das langsam.
Doch auch heute gibt es noch sehr viel zu tun, damit eine Gleichberechtigung und Gleichstellung der LGBTQIA*- Community erreicht wird. Die Ampel-Koalition im Bund verfolgt deshalb in den nächsten Jahren mehrere Projekte für queere Menschen. Ein erster Schritt war die Berufung von Sven Lehmann als Queer- Beauftragter. Dadurch werden die weiteren Vorhaben wie die Erweiterung des Gleichbehandlungsartikels im Grundgesetz, eine Stärkung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Modernisierung des Familienrechts sowie die konsequente Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität, in den nächsten vier Jahren konsequent verfolgt.
Außerdem ist ein ressortübergreifender Nationaler Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt vorgesehen. Dadurch sollen u.a. die Länder bei der Aufklärung an Schulen und in der Jugendarbeit unterstützt werden. Auf der Landesebene gibt es bereits solche Aktionspläne – mit der Ausnahme von Bayern. Dabei ist es die höchste Zeit einen Aktionsplan für Vielfalt in Bayern zu beschließen, damit z.B. Lehrer*innen im Umgang mit LGBTQIA*-Themen geschult werden, LGBTQIA* sich in Bayern an eigene Ansprechpersonen bei den Sicherheitsbehörden wenden können und queere Menschen sich überall in Bayern bei neuen Erfahrungen und Krisen beraten lassen können.
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